Sega Ages Memorial Selection Vol. 2: Sindbad Mystery

Sindbad Mystery ist ursprünglich 1983 in der Spielhalle erschienen. Zu dieser Zeit waren sogenannte „Maze-Games“ eines der populärsten Genres und Titel wie Mr. Do (Universal), Pac-Man (Namco) oder Pengo (Sega) waren da sicherlich bekanntere Vertreter. Begründet wurde das Genre allerdings von dem eher unbekannteren Titel Heiankyo Alien (Denki Onkyō) aus dem Jahr 1979. Die Titel dieses Genres zählen somit, genau wie die Shooting Games, zu den Urvätern der Spielhalle bzw. der Computerspiele überhaupt.

Die alten 80er-Jahre-Flyer für Arcadespiele finde ich einfach wunderbar.

Das Spiel lässt uns in die Rolle des Abenteurers und Seefahrers Sindbad schlüpfen, der sich auf Schatzsuche begibt. Doch bevor der verborgene Reichtum in Realität wird, gilt es, im Labyrinth Teile der Schatzkarte zu finden. Man kann, um sich die Feinde vom Leib zu halten, Löcher graben, ähnlich wie bei Heiankyo Alien oder Space Panic. Im Gegensatz zu Heiankyo Alien kann man seine Feinde jedoch nicht eingraben. Zusätzlich kann man seine Feinde mit einem Felsbrocken aus dem Weg räumen.

Sobald alle Teile der Schatzkarte aufgespürt sind und die Truhe in Reichweite ist, betritt ein weiterer, gefährlicher Gegnertyp die Bühne – der Totenschädel. Diesem sollte man besser aus dem Weg gehen, denn weder Felsbrocken noch Gruben können ihm etwas anhaben.

Den Schwierigkeitsgrad würde ich hoch einstufen, durch viele Feinheiten ist das Spiel jedoch äußerst motivierend. Das Labyrinth erstreckt sich über mehrere Ebenen, was man sich geschickt zunutze machen kann. Beispielsweise kann man einen Felsbrocken die Stufen herunterrollen und somit seine Verfolger aus dem Weg räumen. Auch benötigen die Feinde nach dem Treppensteigen oder dem verschließen von Löchern eine kleine Verschnaufpause – Zeit abzuhauen.

Ich stelle mir hier Palastwachen vor, die auf der Jagd nach Sindbad sind.

Der Felsbrocken reagiert vielfältig auf Höhenunterschiede. Im zweiten Labyrinth beispielsweise verläuft eine längere Hängebrücke, auf der der Felsbrocken von selbst hin- und herrollt. Das kann auch für Sindbad zu einer Gefahr werden. Die Feinde können jedoch einen Fels auch zerstören, wenn dieser gerade nicht bewegt wird. Die Gegner agieren allesamt intelligent und versuchen den Spieler einzukreisen und werden mit zunehmender Spielstufe deutlich aggressiver.

Sindbad Mystery erhält für Segas SC-3000/SG-1000-Systeme eine Umsetzung. Diese ist grafisch etwas abgespeckt zum Automaten.

Umsetzungen des Automaten erschienen ausschließlich für Segas SG-1000/SC-3000 und auf der Sega Ages Memorial Selection Vol. 2 für Sega Saturn. Dabei weichen beide Umsetzungen leicht vom Automatenvorbild ab. Obwohl eine 1:1 Umsetzung auf dem Saturn möglich gewesen wäre, hat man die Farbpalette leicht angepasst und die Anordnung der Punkteanzeige nach Rechts verlagert. Das stört jedoch keineswegs, die neue Farbpalette ist hübscher als das Original.

Geschafft – die Schätze sind Mein!

In der Sega Ages Memorial Selection Vol. 2 sind auch andere Sega-Klassiker wie Ninja Princess, Star Jacker, Samurai, Monaco GP und Doki Doki Penguin Land enthalten. Persönlich hege ich eine besondere Vorliebe für Spiele mit „orientalischen“ Settings, wie auch Arabian Fight von SEGA. Das könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass ich als Kind den Sindbad-Anime mit großer Begeisterung verfolgt habe.

Wer sich für „Golden Age“-Klassiker interessiert, sollte sich diesen vielseitigen Vertreter des Maze-Genres einmal ansehen.

Süß: Pengo hat einen Gastauftritt und feuert Sindbad auf seiner Reise an.

Omake:

Arcade Gamers Hakushou Vol. 1 beinhaltet Arcadeklassiker aus dem Jahr 1978 – 1986. Natürlich kommt auch Sindbad Mystery in einem kleinen Abschnitt vor